Hintergrund - Rassismus

Ganz kurzer Definitionsversuch: Wir sprechen von Rassismus, wenn Merkmale - seien sie eingebildet oder tatsächlich vorhanden, biologisch oder "kulturell" - als Zeichen für die Zugehörigkeit zu einer gesellschaftlichen Gruppe werden; wenn Menschen, die zu dieser Gruppe gezählt werden vom Zugang zu Ressourcen benachteiligt werden; und wenn gleichzeitig diese Festschreibungen von Angehörigen einer mächtigeren Gruppe gegenüber Angehörigen einer gesellschaftlich untergeordneten Gruppe ausgehen.

Der Rassismusforscher Rudolf Leiprecht unterscheidet eine gesellschaftlich-strukturelle Ebene von Rassismus (Weltwirtschaftsordnung, Ausländer- und Asylgesetz, ...), eine Ebene sozialer Bedeutungen (Debatte um "deutsche Leitkultur", öffentliche Meinungen, ...) und einer Ebene subjektiver Denk- und Handlungsweisen:

Rassismus drückt sich nicht vorrangig in Hass aus. Im Gegenteil, oft sind es die Umsetzung von Gesetzen oder Regeln, gründliche aber unbedachte Verhaltensweisen, interessierte aber verletzende Fragen, die Rassismus ausmachen und Betroffenen ihre gesellschaftliche Position vor Augen führen. Zum Beispiel deutet die Nachfrage nach einem eventuellen Rückreisewunsch "in die Heimat" - selbst wenn dies vom Nachfragenden so nicht beabsichtigt ist - unter Umständen die Möglichkeit einer Abschiebung an. Wenn der Fragesteller zur dominanten Mehrheitsgesellschaft gehört.

Bildung gegen Rassismus? Uns ist wichtig, ein Bewusstsein dafür zu wecken, wie rassistische gesellschaftliche Strukturen und herrschende Denkweisen unsere eigenen Handlungsmöglichkeiten bestimmen. Durch antirassistische Bildung können wir unsere Fähigkeiten selbstbestimmt zu handeln erweitern und uns bestärken, für ein faires Miteinander einzutreten. Unsere Workshops sind eine herzliche Einladung zu einer gemeinsamen spielerischen und kreativen, kompetent geleiteten Entdeckungsreise in unseren eigenen Alltag.